savas live märtyrer tour münchen

Diese Aura, man spürt sie einfach sofort wenn er die Bühne betritt, spätestens nach ein paar Minuten und dem ersten Track hat sie jeden im Saal gepackt. 40 Jahre alt ist der Mann letzte Woche geworden, pünktlich zum Auftakt der Märtyrer Tour. Herzlichen Glückwunsch an der Stelle noch. Sein Alter merkt man ihm an, postitiv! An der Erfahrung, an der Reife, an der Weisheit. Und an der Professionalität die ein regierender König schuldet. Gleichzeitig hat er die Power, den Humor und die Ambition eines 25-jährigen, hat Spaß mit der Crowd, und ist körperlich und persönlich zum Greifen nah. Kool Savas, der perfekte Live MC.

Wir machten Visite beim Zusatzkonzert am Sonntag im Backstage München. Am Samstag spielte er dort schon vor ausverkauftem Haus, am Sonntag waren es kaum weniger Besucher. Er liebt den Süden, der Süden liebt ihn, immer ausverkauft. Zu Recht. Savas ist nicht nur live einfach der unantastbare König des deutschen Raps, wenn man sich das Gesamtpaket und seinen langen Weg ansieht. Von der Show her hatte ich in den letzten Jahren nur bei Damion Davis noch mehr Spaß, und ich habe alles und jeden live gesehen!

An dieser Stelle lehne ich mich mal kurz ausschweifend weit aus dem Fenster um Savas zu verteidigen, auch wenn er das sicher nicht nötig hat. Das Gerede von einem King of Rap ist immer schwierig und Definitionssache. Doch wäre Deutschrap eine Monarchie, gäbe es keinen würdigeren König. Punkt. Keine Geschmackssache, Tatsache.

Zu viele behaupten noch immer was anderes. Aber jene tun es mit einer dümmlichen Arroganz die mich regelmäßig sauer macht. Aber das ist die dämliche Pseudo-Realkeeper-Fraktion die behauptet, nach 1999 sei kein richtiger Hip Hop mehr erschienen und regelmäßig für langweilige Golden Era Konzerte von Ami Acts einen Haufen Geld auf den Tisch legen, obwohl das oft mittelmäßig bis schlecht ist. Niemand der ihn je live gesehen hat oder richtig Ahnung von Rap hat würde ihm die Krone, oder mindestens eine Live Show die so seinesgleichen sucht, absprechen. Auch kein selbst aktiver, erfolgreicher und talentierter MC in Deutschland würde je ein schlechtes Wort über ihn verlieren. Man muss ihn nicht mögen, aber Respekt für seine Leistung im Studio und erst Recht auf der Bühne hat er mindestens verdient. Das haben manche leider noch nicht verstanden. Zur Not ruft ihn vor der Arbeit an, er battlet euch in Shorts ihr respektlosen Engstirne..

So, weiter zum Konzert: Rund zwei Stunden ging das rauschartige Geballer von seinen großteils traumhaften Beats, und dem Rap der einen in den Bann zieht. Ich war stocknüchtern, aber trotzdem fühlte ich mich ziemlich high, nur durch die Musik. Und es war real! Savas ist real, damals wie heute. Nicht zu vergessen sind dicke Props an Laas Unltd, der einen großartigen Backup und Bühnenpartner darstellt, auch wenn er wortwörtlich oft im Schatten steht. Die einen Besucher tranken und feierten, andere rappten was sie konnten, anderen standen einfach nur mit leicht nickendem Kopf und offenem Mund da und staunten. Gott sei Dank nur sehr wenige Kids, die augenscheinlich einfach nur da waren, weil sie mal gehört haben, dass Savas toll ist, aber im Prinzip keine Ahnung haben. Das war alles so schön für den Flava, ich wünschte das Splash würde sich noch so anfühlen. Das ist meine Wahrnehmung, keine Ahnung was in den ersten Reihen abging, weiter hinten war`s jedenfalls so. Ach ja, woran man solche Trendkids und Mitläufer erkennt? Sie haben immer noch nicht gecheckt, dass Savas “Das Urteil” live nicht mehr spielen wird. Hört bitte endlich auf das lautstark einzufordern..

Es ist einfach der Wahnsinn wie ihm die Crowd den Tribut zollt den er verdient hat. Fast alle Hände oben, immer, unaufgefordert. Das Publikum wird zu einem Chor wenn die Hooks kommen. Bei Klassikern spitten hauptsächlich die älteren mit, bei Sachen aus Märtyrer oder den John Bello Stories überschneidet sich das dann alles. Wer auf einem Savas Gig keinen Spaß hat hasst sein Leben, oder ist ein armer Metal Hörer der an der Bar Getränke verkaufen muss. Auch umgekehrt ist das Publikum für ihn nicht nur eine gesichtslose Masse die er routiniert bespielt. Einzelne Charaktere fallen ihm immer wieder auf und werden angesprochen, befragt, analysiert und honoriert. Er liebt sein Publikum aufrichtig und authentisch, und das Publikum liebt ihn. Und ich liebe Savas, mehr denn je.. zum Schluss jetzt ganz unobjektiv und fanboymäßig. Danke für Rap über Rap über Rap und alle Maßstäbe die du gesetzt hast.

Besucht noch ein Konzert wenn ihr könnt und wollt, alle Infos und Tickets dazu findet ihr hier

Er ist eine Legende, ob tot oder lebendig. SAV der Überking of Rap yoa!

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